Franz Kafka


Franz Kafka
Betrachtung

Fadengeheftete französische Broschur
44 Seiten, 20 Euro (D)
ISBN 978-3-9818555-7-9

Erschienen im Oktober 2019

Staunen, Irritation, Bewunderung – dies waren die Reaktionen auf Franz Kafkas erstes Buch „Betrachtung“, das im Dezember 1912 im Ernst Rowohlt Verlag in Leipzig erschien. Die eigentümliche Komposition dieser poetischen Miniaturen war in der damaligen
Literatur etwas Neuartiges, Einmaliges. Das Buch atmet die Atmosphäre einer experimentellen Freiheit, in der Kafka mit Sujets, Stilmitteln und Strukturen spielt, die bereits auf das spätere Werk vorausweisen: der Frage nach der Identität, der Bedeutung von Mimik und Gestik und der Selbstreflexivität der Sprache. Dabei bewegen sich die Prosatexte des Sammelbandes in einem Spannungsfeld, das schon im Titel evoziert wird:
Beobachtung und Reflexion – die beiden Bedeutungen des Wortes „Betrachtung“ – bedingen einander gegenseitig und verschmelzen, wie in einem Kaleidoskop, zu immer neuen Konstellationen.

In einem Brief an Felice Bauer schrieb Kafka Ende Dezember 1912 über die „Betrachtung“: „Es ist ja wirklich eine heillose Unordnung darin oder vielmehr: es sind Lichtblicke in eine unendliche Verwirrung hinein und man muß schon sehr nahe herantreten, um etwas zu sehn.“

Franz Kafka
Franz Kafka wurde am 3. Juli 1883 in Prag geboren und starb am 3. Juni 1924 in Kierling bei Wien. Mit den drei Romanfragmenten „Der Verschollene“, „Der Proceß“ und „Das Schloß“ und Erzählungen wie „Das Urteil“, „Die Verwandlung“ oder „Ein Hungerkünstler“ gehört er zu den bedeutendsten Autoren der deutschsprachigen Literatur.