Friedrich Hölderlin


Friedrich Hölderlin
Denn es wäre
Mir fast zu plözlich
Das Glük gekommen


Gedichte und Notate
aus dem Homburger Folioheft

Auswahl und Nachwort von
Thomas Schröder

Fadengeheftete frz. Broschur
44 Seiten, 28 Euro
ISBN 978-3-9826277-5-5

Erschienen im Oktober 2024

Die Zeilen „Denn es wäre / Mir fast zu plözlich / Das Glük gekommen“ entstammen einem hymnischen Gedichtentwurf aus Friedrich Hölderlins Homburger Folioheft, das er vermutlich im Herbst 1802 begonnen und bis 1807 genutzt hat. In dem 96 Seiten umfassenden Folioheft, ursprünglich dazu bestimmt, Reinschriften von Gedichten aufzunehmen, zeichnet sich zunehmend eine palimpsestartige Überarbeitung der Gedichte und deren Fragmentierung in einzelne Notate ab, die die vorliegende Auswahl in ihrem Prozesscharakter deutlich machen will. Es handelt sich um ein außergewöhnlich frühes „work in progress“, das in vieler Hinsicht die Lyrik des 20. Jahrhunderts – Georg Trakl, Georg Heym, Paul Celan und Thomas Kling – vorbereitet. Friedrich Hölderlin kann so endlich als ein Autor wahrgenommen werden, der nicht in der Isolation eines einsamen Wahnsinns tragisch scheitert, sondern dem das Glück des Gelingens nahe gekommen ist.

Friedrich Hölderlin
Friedrich Hölderlin wurde 1770 in Lauffen am Neckar geboren und starb 1843 in Tübingen. Zu seinen Lebzeiten erreichte nur der in zwei Bänden erschienene „Hyperion“-Roman (1797 und 1799) eine gewisse Aufmerksamkeit. Umso erstaunlicher ist seine emphatische Wiederentdeckung Ende des 19. / Anfang des 20. Jahrhunderts, für die unter anderen die Namen Friedrich Nietzsche, Walter Benjamin und Martin Heidegger stehen.

Thomas Schröder
Thomas Schröder, geboren 1961 in Fröndenberg/Westfalen, ist Literaturwissenschaftler, Buchhändler und Kulturveranstalter in Frankfurt am Main und Mainz. Seit 45 Jahren beschäftigt er sich, u.a. in einer Monographie, in zahlreichen Aufsätzen und Rezensionen sowie bei Tagungen und Seminaren, mit Hölderlins Werk.