Emmanuel Bove


Emmanuel Bove
Die Geschichte eines Verrückten
Erzählung

Aus dem Französischen von Helke Voß-Becher
Mit einem Nachwort von Jörg Plath

Umschlag: Tjark Ihmels

Fadengeheftete französische Broschur
24 Seiten, 14 Euro (D)
ISBN 978-3-9822844-2-2

Erschienen im Oktober 2021

„Ein junger Mann bricht an einem einzigen Tag mit all den Menschen, die ihm nahestehen. Ohne Anlass, ohne Begründung. Die „Erklärung“, die der Protagonist der Erzählung „L’histoire d’un fou“ seinem Vater, seiner Geliebten, seiner Schwester und seinem Freund schuldig bleibt, richtet er stattdessen an den Leser, dem er beweisen will, dass er nicht verrückt ist – um sich mit jeder Handlung, jeder Entscheidung, die er anführt, immer tiefer in das Gespinst einer absurden Logik zu verstricken, sodass letztlich jedes Wort, die Sprache selbst, zum Zeugnis seines Wahnsinns wird.

Bove stand auf dem Höhepunkt seines Schaffens, als „L’histoire d’un fou“ 1928 in dem Band „Henri Duchemin et ses ombres“ erschien. Die Erzählung ist der thematische Kontrapunkt zu seinem Debütroman „Mes amis“, der Geschichte des Kriegsveteranen Victor Bâton, der allein lebt und sich nichts sehnlicher wünscht, als einen Freund zu haben.

Emmanuel Bove
Schon mit seinem ersten Roman „Mes amis“ gelang Emmanuel Bove, der 1898 als Sohn eines mittellosen russischen Juden und einer Luxemburgerin in Paris geboren wurde, der literarische Durchbruch – ein Meisterwerk, das einen ganz eigenen Ton anschlägt und keinem Vorbild, keiner literarischen Richtung zugeordnet werden kann. Es folgten weitere 22 Romane und über 30 Erzählungen, die Bove – im Sinne von Proust und Balzac – als Teile eines Ganzen verstand. Nach seinem frühen Tod im Jahr 1945 lange in Vergessenheit geraten, gilt Bove heute als großer Außenseiter der französischen Moderne.